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Nein zum CO2-Gesetz

Ein klares Nein zum CO2-Gesetz

Am 13. Juni kommt das CO2-Gesetz zur Abstimmung. Warum es aus seiner Sicht abgelehnt werden muss, erklärt der Heizungsfachmann Martin Omlin von der Omlin Energiesysteme AG.

  1. Höhere Investitionskosten: Mit dem CO2-Gesetz werden Öl- und Gasheizungen faktisch verboten; die Abgabe auf Heizöl und Gas verdoppelt sich. Auf energieeffiziente und alternative Energiesysteme umzusteigen, kostet aber deutlich mehr als sich die Politik eingestehen will. Schon heute nimmt die Politik über Verbände und Vereine so stark Einfluss auf den Gebäudemarkt, dass der Eindruck entsteht, alles koste nicht viel mehr und sei trotzdem deutlich effizienter. Das stimmt ganz einfach nicht.

  2. Der Begriff «Gratisenergie» ist irreführend: Das Wort «Gratisenergie» ist in aller Munde. Der irreführende Begriff sorgt dafür, dass sich regenerative Energiesysteme wie Wärmepumpen und thermische Solaranlagen viel weniger gut rechnen als möglich wäre. Leider darf alternativ produzierte Energie in der Heizkostennebenabrechnung nicht verrechnet werden. Dieser Systemfehler müsste dringend korrigiert werden, anstatt Gas und Heizöl über das CO2-Gesetz zu verteuern!

  3. Fehlgeleitete Subventionen: Für Wärmepumpen zahlt der Staat Förderbeiträge – aber nur, wenn man sich an das Wärmepumpensystemmodul (WSPM) hält. Dieses verlangt Zertifikate und Fördervorgaben, die viel Geld kosten. So versickert ein grosser Teil der Subventionen bei der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS), die für das WPSM zuständig ist und das Monopol darauf hat. Damit werden Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer instrumentalisiert: Richtig ist nur, was die FWS sagt!

  4. Mängel bei der Umsetzung: Einige Gemeinden in Baselland sind «Energiestädte», Basel-Stadt ist stolz auf seine Vorreiterrolle. Um praxistaugliche Rahmenbedingungen hat sich aber niemand gekümmert. Ein Wärmepumpensystem zu installieren, wird zum Kraftakt, weil immer wieder zusätzliche Anforderungen gestellt werden. So wird etwa in der Gemeinde Reinach – mit einer eigenen Bauabteilung – eine Wärmepumpenheizung zu einem kaum endenden Grossprojekt. Parallel dazu ist ein massiver administrativer Aufwand nötig, der kaum bezahlt wird und wofür eigentlich kein Fachpersonal zur Verfügung steht.

  5. Es fehlt an Fachpersonal: Die Planung von modernen, effizienten Energiesystemen wird immer anspruchsvoller. Oft ist der Platz in bestehenden Liegenschaften einfach zu klein. Die Energiewende mit deutlich kleineren Energiesystemen zu erreichen, erweist sich meistens als Trugschluss. Um die deutlich komplexeren Energiesysteme nachhaltig planen und einrichten zu können, brauchen wir sehr gut ausgebildetes Fachpersonal. Dieses ist nicht vorhanden: Darum wird bei steigendem Bedarf die Branche kollabieren. Ich kenne niemanden, der sich mit zukünftig geforderten Energiesystemen wirklich gut auskennt und gleichzeitig eine ausgewogene Work-Life-Balance hat.

  6. Ausbildung hinkt hinterher: Das Ausbildungsprogramm für das Fachpersonal in der Gebäudetechnik hinkt der Zeit stark hinten nach. Vielleicht ist es künftig nötig, eine Lehre mit Zusatzmodulen anzubieten. So wird es, um ein Beispiel zu nennen, im Zusammenhang mit modernen und komplexen Wärmepumpensystemen immer wichtiger, sich mit dem Schall auszukennen, um Lärmvorschriften einhalten zu können. Schall wird bis heute an der Gewerbeschule aber nicht unterrichtet, was aus meiner Sicht absolut unverständlich ist.

  7.  Zusammenfassung: Alternative Energie ist keine Gratisenergie, sondern erfordert hohe Investitionen, die von der Politik kleingeredet werden. Noch immer haben wir zu viele gesetzliche Hürden, um innert nützlicher Frist auf dem Weg zur Energiewende Vollgas zu geben. Auch ist der administrative Aufwand viel zu hoch. Das kaum zeitgerechte Ausbildungsprogramm von zukünftigem Fachpersonal und die schon heute kollabierende Fachwelt wird zum Zünglein an der Waage. Mit einem Ja zum CO2-Gesetz geben wir der Politik grünes Licht für eine Energiewende, die kaum nachhaltiger ist als die heutige. Das Ganze macht keinen Sinn, solange niemand Verantwortung für funktionierende Rahmenbedingungen übernehmen will. Darum stimme ich Nein. Etwas, dass sich schon heute so in Schieflage befindet, kann kaum nachhaltig sein.

Martin Omlin
Inhaber Omlin Systems AG

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